Absage

Posted by on Jan 30, 2015 in Kurzgeschichten | No Comments

Wie er so dasass, versunken in den schweren Ledersessel, der nach Jugend roch und ihn daran erinnerte, wie er damals, vor einer endlosen Zeit, in der Geborgenheit der elterlichen Wohnung herumtollte und mit starrem Blick die weisse Wand fixierte, hatte er sich von den alltäglichen Pflichten eines erfolgreichen Managers längst losgesagt. Klar sah er vor sich den Weg, der ihn aus dem Einerlei seines Lebens hinausführen würde, weit weg von den Ritualen einer Gesellschaft, auf die er sich mit grossem Enthusiasmus eingelassen hatte, bevor sie ihm immer mehr Mühe zu bereiten begannen, bis sie ihn an einem schönen Tag ins Bodenlose hinunterrissen, in eine nie gekannte Apathie, in ein totales Nichts, aus dem es keinen Ausweg gab. Er starrte die Wand an und sah den Film seines Lebens wieder und wieder vor sich ablaufen, liess sich den Ehrgeiz zeigen, der ihn jahrelang nach vorne trieb, bestaunte seine Fähigkeit, sich immer wieder etwas vorzumachen, und beobachtete unbewegt, wie ihm auch die Familie keinen Halt geben konnte, weil er längst in einer anderen Welt zuhause war.

Aufhören wäre die eine Möglichkeit gewesen, sich durch die Hintertür verabschieden, still und leise. Einen neuen Anlauf nehmen, sich überwinden und nochmals beginnen, war die andere. Es war die einzige, die für ihn in Frage kam. Auch wenn er wusste, dass ihm ein langer Kampf bevorstand.

Liebesgrüsse aus Paris

Posted by on Jan 29, 2015 in Stilblüten | No Comments

Meine Mutter betreibt eine Boutique. Soeben sind die neuesten Pariser-Modelle eingetroffen, die nun bei ihr ausprobiert werden können.

Fussball für Anfänger, Lektion 1

Posted by on Jan 29, 2015 in Sports | No Comments

Thema: Ball laufen lassen.

So ein Theater

Posted by on Jan 28, 2015 in Kurzgeschichten | No Comments

A: Kannst du mir mal sagen, was eigentlich mit dir los ist?
B: Die Ameisen. Sie machen mich fertig.
A: Ameisen? Welche Ameisen?
B: Die in meinem Kopf.
A: In deinem Kopf?
B: In meinem Kopf. Es geht um die Ameisen in meinem verdammten Kopf. Kapiert?
A: Hmm.
B: Du warst schon immer ein Ignorant. Ich hätt’s wissen müssen. Immer gut drauf, was? Wenn ich gut, alle anderen auch gut. Leck mich doch am Arsch!
A: (schweigt)
B: Weisst du, wie das ist, wenn sie dir dauernd durch dein Hirn krabbeln? Sie dröhnen dich zu, höhlen dich aus, machen dich fertig. Und das Schlimmste: Sie geben nie Ruhe. Hörst du mir überhaupt zu? Ich werd’ noch verrückt.
A: (schweigt)
Regie: Stopp, das reicht. Hörst du mir überhaupt zu? Ich werd’ noch verrückt. Kotz diesen Satz raus, Mädchen, gib alles. Du bist nicht die Unschuld vom Land, du bist hirnkrank. Hirnkrank, hörst du, von Ameisen befallen.
B: Hörst du mir überhaupt zu? Ich werd’ noch verrückt.
Regie: Komm aus dir raus, vergiss dich. Du leidest Qualen, die Biester treiben dich zum Wahnsinn, fressen dich auf. Und dein Partner, der versteht Null, Null, Null. Das ist das eigentliche Drama.
B (schreit): Hörst du mir überhaupt zu? Ich werd’ noch verrückt.
Regie: Denk dran: Der Zuschauer muss Gänsehaut kriegen. Und du auch, A. Du bist zwar total verunsichert, aber nicht völlig gefühlskalt. Die Vorwürfe treffen dich, und das will ich spüren, sehen, riechen. Du bist nichts als ein Haufen Elend, beleidigt, traurig – und wieder einmal völlig ungerecht behandelt. Klar?

Gute Frage

Posted by on Jan 27, 2015 in Freestyle | No Comments

When the dreamer dies, what happens to the dream?
Graffiti in New York

Shadow Play Live (Rory Gallagher)

Posted by on Jan 22, 2015 in Musik für Kenner | No Comments

The essence of rock – Chaos statt Choreo.

Das Gesicht

Posted by on Jan 22, 2015 in Kurzgeschichten | No Comments

Er sass dort, wo er immer sass, das abgegriffene und tausendmal nachgefüllte Glas vor sich, und er stierte in die Hektik des Lokals hinaus, in dieses Auf und Ab torkelnder Gestalten, die keinen Halt mehr fanden in dieser Welt, und er fühlte die Wärme den Körper hinaufkriechen, fühlte, wie sie sich ausbreitete und langsam begann, sein Bewusstsein in den Schleier des Vergessens einzuhüllen, inmitten von Geschrei und Geflüster, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, als er mit einem Schlag wach wurde.

Das Gesicht.

Es schlich, in der Gestalt eines jungen, jeder Illusion beraubten Mädchens, das sich ein Stück Brot zusammenbetteln wollte, lautlos von Tisch zu Tisch, mit eingefallenen Wangen und Augen, die keine waren, mit brüchiger, vorzeitig gealterter Haut, ein stummer Vorwurf an alle, die es so weit kommen liessen.

Und während er das letzte Stück Kleingeld aus seinen Taschen kratzte, um es dem Mädchen in die hohle Hand zu drücken, wusste er plötzlich, woran ihn dieses Gesicht erinnerte. Er erinnerte ihn an seine Zukunft – stärker, als dies irgendetwas jemals zuvor getan hatte.

Schwimmen

Posted by on Jan 22, 2015 in Stilblüten | No Comments

Nachdem die Männer 200 m gekrault hatten, wickelten die Frauen ihre 100 m Brust ab.