Das Gesicht
Er sass dort, wo er immer sass, das abgegriffene und tausendmal nachgefüllte Glas vor sich, und er stierte in die Hektik des Lokals hinaus, in dieses Auf und Ab torkelnder Gestalten, die keinen Halt mehr fanden in dieser Welt, und er fühlte die Wärme den Körper hinaufkriechen, fühlte, wie sie sich ausbreitete und langsam begann, sein Bewusstsein in den Schleier des Vergessens einzuhüllen, inmitten von Geschrei und Geflüster, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, als er mit einem Schlag wach wurde.
Das Gesicht.
Es schlich, in der Gestalt eines jungen, jeder Illusion beraubten Mädchens, das sich ein Stück Brot zusammenbetteln wollte, lautlos von Tisch zu Tisch, mit eingefallenen Wangen und Augen, die keine waren, mit brüchiger, vorzeitig gealterter Haut, ein stummer Vorwurf an alle, die es so weit kommen liessen.
Und während er das letzte Stück Kleingeld aus seinen Taschen kratzte, um es dem Mädchen in die hohle Hand zu drücken, wusste er plötzlich, woran ihn dieses Gesicht erinnerte. Er erinnerte ihn an seine Zukunft – stärker, als dies irgendetwas jemals zuvor getan hatte.